Der Kommentar

Der Kommentar

Geschrieben von Super User
Für viele Ringerfans in NRW ist es der GAU schlechthin: Der KSV Witten 07 hat seine Mannschaft aus der Ersten Bundesliga zurückgezogen. 43 Jahre gehörten die Wittener ununterbrochen der Eliteklasse an, man war zwischen 1970 und 1986 siebenmal Deutscher Mannschaftsmeister. Der Zuschauerzuspruch in Witten ließ, was NRW anging, die anderen Clubs in NRW immer etwas neidvoll zur Ruhr herüberschielen. Das Umfeld schien zu stimmen.

Der KSV war über Jahrzehnte der führende Verein in unserem Landesverband. Er war das Maß aller Dinge. Junge Athleten empfanden es als Ehre, mit und bei den Wittenern trainieren zu dürfen. Und jetzt? Detlef Englich fiel es sicherlich nicht leicht, als er als langjähriger KSV-Vorsitzender die Hiobsnachricht verkünden musste.

Man will jetzt einen Neuanfang in der Oberliga starten. Aber auch der wird nicht leicht werden. Ringer, die durchaus Zweitliganiveau besitzen, haben dem Verein den Rücken gekehrt. Ringer wie die Eisenkreins oder auch Sebastian Fiedler haben in diesem Jahr den Verein gewechselt, auch ein Kevin Schoska wäre bei entsprechender Perspektive nach meiner Einschätzung seinerzeit gerne in Witten geblieben. Da stellt sich dann die Frage nach einer langfristig angelegten Personalpolitik. Dieses zu beurteilen oder gar zu kritisieren steht dem Schreiber dieser Zeilen nicht zu.

Wünschen wir den Wittenern bei ihrem Projekt "Neuaufbau" eine glückliche und erfolgreiche Hand. NRW braucht einen starken KSV Witten 07.

Neben den Wittenern haben der KSV Ketsch und der TSV Dewangen ihre Erstligamannschaften zurückgezogen. Für den Vizepräsident Bundesliga des DRB, Karl Rothmer, wirft das alle Ligenplanungen über den Haufen. Viele Vereine, so derzeitiger Stand, bevorzugen eine Dreiteilung der Ersten Liga. Verständlich, sie haben für 14 Kämpfe geplant und ihr Budget entsprechend ausgelegt. Der DRB hingegen tendiert zu zwei Zehnerstaffeln. Am 28. März wird man sich in Niedernberg treffen. Vielleicht fällt dann die endgültige Entscheidung. Übrigens: Der KSK Konkordia Neuss würde sowohl in einer zwei- wie auch in einer dreigeteilten Bundesliga eine Mannschaft stellen.

Mit dem bisherigen Abschneiden unserer Athleten bei Deutschen Meisterschaften können wir sehr zufrieden sein. Zweimal Platz 2 bei den Männern in der Länderwertung, dazu die Erkenntnis, dass junge nachrückende Ringer sich auf nationaler Ebene etablieren konnten, das ist schon was. Man kann dies übrigens auch an Namen festmachen: Ilyas Özdemir, Yashar Jamali, Patrick Loes, Samet Dülger und, denkt man noch langfristiger, Martin Otto, das sind schon Hoffnungsträger, die ihren ringerischen Zenit noch weit vor sich haben.
hier steht nix