Der Kommentar

Fair-Play .... Phrase oder Faktum?

Geschrieben von Super User
Es gibt Dinge, die kann man kaum kommentieren. Man stelle sich vor, da treffen zwei Vereine in der Abstiegsrunde zur Landesliga aufeinander. Alles läuft zunächst normal. Auf dem Wiegezettel eines Clubs wird ein Athlet der Gewichtsklasse bis 74 Kg zugewiesen. Nichts Außergewöhnliches, sieht man davon ab, das selbiger Athlet auch noch in der Gewichtsklasse bis 84 Kg als Ersatz eingetragen war.

Das Regelwerk ist in diesem Fall klar und eindeutig. In der Reihenfolge des Wiegens hat der doppelt aufgeführte Athlet in der Gewichtsklasse zu starten, die zuerst aufgerufen wird. Dies war auch hier so, mit der Folge, dass der Mattenleiter eine Streichung in der 84 Kg-Klasse vornahm. Aber was war das? Der Mannschaftsführer des betroffenen Vereins verlangte an der Waage das Streichen seines Athleten in der Klasse bis 74 Kg. Als der Mattenleiter dies mit Rücksicht auf das Regelwerk ablehnte, geschah das Unfassbare: Die komplette Mannschaft reiste ab, ohne Rücksicht auf den gastgebenden Verein, auf die Zuschauer und nicht zuletzt auf die eigenen Athleten, von denen sicherlich manche gern gerungen hätten.

Es gibt noch ein anderes Beispiel, das zum Nachdenken Anlass gibt. In der Aufstiegsrunde zur Verbandsliga reiste ein Club aus Westfalen erst gar nicht zum TV Aachen-Walheim an. Bei 30 unterschriebenen Lizenzen war es offenbar nicht möglich, eine Mannschaft zusammen zu stellen. Bei allem Verständnis für die Probleme der Verantwortlichen in manchen Vereinen. Einfach nicht anzureisen und den gastgebenden Club "im Regen" stehen lassen, das kann keine Lösung sein. Möglicherweise wollte ein Verein "seine" Saison eigenständig beenden, völlig losgelöst vom Terminplan.

Uwe Behrendt vom KSV Hohenlimburg beklagt in seinem Leserbrief auf der Seite 21 die häufig auf Homepages der Vereine geäußerte Kampfrichterkritik. Ob zu Recht oder zu Unrecht, darüber soll und kann hier keine Aussage getroffen werden. Gefordert scheint in dieser Situation vor allem das Klientel der Kampfrichter selbst zu sein. Es bedarf einer Strategie in der Öffentlichkeitsarbeit, um das offenbar etwas lädierte Ansehen einiger Kampfrichter wieder aufzubessern. Hier ist vor allem der Kampfrichterreferent in NRW gefordert, sich schützend vor seine Leute zu stellen; hat er doch alle guten Argumente auf seiner Seite.

Der AC Ückerath wurde mit dem Grünen Band für vorbildliche Talentförderung im Verein für das Jahr 2007 erneut ausgezeichnet. Dies ist der Lohn für eine geschlossene "Mannschaftsleistung", die in Ückerath im Zusammenwirken von Verein, der Politik, den Athletinnen und Athleten und dem Schulkörper erbracht wurde. Die 5.000 Euro, mit denen dieser Preis dotiert ist, sind dort gut angelegt.

hier steht nix